Zusatzfutter für den Pferde-Magen
Magenschutz für Pferde
Der Magen des Pferdes ist ziemlich empfindlich und Magenprobleme bei Pferden sind häufiger als viele Reiter glauben.
Magenprobleme wie Magengeschwüre und Magenreizungen können verschiedene Ursachen haben. Vor allem Stress, schlechtes Futtermangement, Medikamente und Parasiten können den Magen schädigen.
Viele Pferde zeigen Magenprobleme kaum an oder mit sehr unterschiedlichen Symptomen. Daher ist es oft schwer zu erkennen, ob ein Pferd Probleme mit dem Magen hat. Zu den Symptomen zählt zum Beispiel:
- Sattel- oder Gurtzwang
- schlechter Appetit (besonders Kraftfutter wird schlecht gefressen)
- vermehrtes Stroh-Fressen
- Gewichtsverlust oder Muskelabbau
- verminderte Leistungsbereitschaft
- Koppen - sehr eindeutiges Symptom und fast immer auf Magenprobleme zurückzuführen!
Raufutter ist wichtig für den Magen
Zu wenig Heu oder zu große Zeitabstände zwischen den Fütterungen sind schlecht für den Magen. Beim Pferd wird nur während des Kauens Speichel produziert. Dieser Speichel wird mit dem Futter geschluckt und puffert den pH-Wert der Magensäure ab. Im Gegensatz zum Speichel wird ständig Magensäure produziert.
Bei langen Futter-Karenzzeiten oder insgesamt zu wenig Raufutter ist der Magen über einen langen Zeitraum zu sauer. Wenn die Box dann noch mit Spänen eingestreut ist kann das Pferd nicht einmal am Stroh knabbern. Auch auf einem Paddock ohne Raufutter kann das Pferd nichts fressen.
Auch beim Pferd: Stress schlägt auf den Magen
Bei Stress ist die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt verringert. Dadurch produziert der Magen selbst weniger Schleim auf der Magenschleimhaut und sie wird anfälliger für Reizungen durch die Magensäure. Der Stress schlägt dem Pferd auf den Magen!
Die Auslöser für Stress beim Pferd können vielfältig sein. Häufige Transporte, viele Turniere, zu anspruchsvolles Training ohne ausreichend Pausen sind beim Sportpferd häufige Ursachen. Aber auch Freizeitpferde können Stress haben. Unruhe in der Herde, fehlende Rückzugsmöglichkeiten, zu wenig Futter und dadurch Futterneid können alle Pferde betreffen.
Diese Faktoren sollten so gut es geht verbessert werden. Um schneller wieder zur mehr Ruhe zu finden, kann ein Beruhigungsfutter in Kombination mit dem Magenschutz dem Pferd gefüttert werden.
Und nicht zuletzt Stress durch Schmerzen auf Grund von Erkrankungen, unpassender Ausrüstung oder schlechter Hufbearbeitung (Fühligkeit) kann zu Magenproblemen führen.
Verschiedene Medikamente können den Magen reizen. Meistens gibt es aber keine Möglichkeit, auf diese Medikamente zu verzichten. In Absprache mit dem Tierarzt kann aber ein Magenschutz zusammen mit den notwendigen Medikamenten gefüttert werden. Vor allem beim empfindlichen Pferden sollte der Magenschutz sofort zugegeben werden.
Um den Magen zu schützen und zu beruhigen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wohltuend sind zum Beispiel Futtermittel die viele Schleimstoffe enthalten, wie Leinsamen und Flohsamenschalen. Auch Hafer enthält Schleimstoffe - daher kommt der Haferschleim.
Magen schützen mit Schleimstoffen
Schleimstoffe können auch extrahiert werden. So ist es möglich, eine größere Konzentration im Futter zu erreichen. Spezielle Zusatzfutter zum Magenschutz enthalten oft einen hohen Anteil an diesen Schleimstoffen.
Zum bestmöglichen Schutz sollten diese Zusatzfutter für den Magen mehrmals am Tag gefüttert werden. Zwei oder drei Portionen pro Tag sind optimal. Damit wird der Magen über einen möglichst langen Zeitraum geschützt.
Ein hoher Anteil an Schleimstoffen ist zum Beispiel im Iwest Magnoguard enthalten.
Überschüssige Magensäure neutralisieren
Eine andere Möglichkeit sind Zusatzfutter mit Säurepuffer. Damit soll die Magensäure neutralisiert werden. Was sich in der Theorie sehr gut anhört, hat praktisch aber einige Fallstricke.
Kurzfristig ist es gut möglich, die Magensäure zu neutralisieren. Bei einer längerfristigen Fütterung reagiert der Magen aber oft mit einer gesteigerten Säureproduktion. Schließlich ist die Magensäure wichtig für die Verdauung! Dann ist die Wirkung der Zusatzfutter auf den Magen des Pferdes aber teilweise wieder aufgehoben.
Zudem können bei dieser Neutralisierung Gase entstehen. Da das Pferd nicht aufstoßen kann, erhöht sich der Druck im Magen und im Bauraum. Das kann sehr unangenehm sein. Daher raten wir von Hausmitteln wie Natron zum Magenschutz ab!
Bei Pferden mit Magenproblemen sollte die Fütterung fürs erste umgestellt werden. Ausreichend Raufutter und keine zu langen Fresspausen sind wichtige Faktoren. Die langjährige Erfahrung zeigt, dass Pausen maximal vier bis sechs Stunden lang sein sollten.
Das Kraftfutter sollte so weit wie möglich reduziert werden und getreidefrei sein. Wenn generell ein Kraftfutter nötig ist, bietet sich ein spezielles Magenfutter an. Hier sind die Ansprüche von magenempfindlichen Pferden in der Zusammensetzung berücksichtigt.
Beim Mineralfutter sind die Mengen so gering, dass es meistens nicht nötig ist, auf getreidefreies Mineralfutter umzustellen. Generell sollte ein Mineralfutter gefüttert werden um das Pferd mit hochwertigen Nährstoffen zur Regeneration der Schleimhaut zu versorgen.