Ergänzungsfutter für Leber und Niere
Leberprobleme beim Pferd - leider keine Seltenheit
Die Leber ist die größte Drüse des Pferde-Organismus und ein zentrales Organ des Stoffwechsels. Ihre Aufgaben sind vielfältig und umfassen unter anderem die Verwertung von Nahrungsbestandteilen und die Entgiftung der Endprodukte des Stoffwechsels, aber auch von Medikamenten und mit der Nahrung aufgenommenen Giften. Für diese Aufgaben ist eine gute Versorgung mit Spurenelementen wichtig, da diese an vielen dieser Vorgänge beteiligt sind.
Eine herausragende Rolle spielt die Leber auch in der Energiebereitstellung und für den Aufbau der Muskulatur. Daher ist die Leber insbesondere bei Sportpferden ein wichtiger Faktor für die Leistungsfähigkeit.
Die Symptome für einen Leberschaden sind oft unscheinbar: Müdigkeit und/oder Nervosität, schlechter Muskelaufbau und die Pferde schwitzen viel. Da sich die Symptome meist langsam entwickeln, werden sie oft mit einer nachlassenden Leistungsfähigkeit im Alter verwechselt. Aber auch Fell- und Hautprobleme wie Mauke oder Sommerekzem sind oft bei Leberproblemen stärker ausgeprägt, daher sollte bei diesen Problemen die Leberfunktion immer mit überprüft werden.
Spätestens mit einem Blutbild, das die erhöhten Leberwerte des Pferdes schwarz auf weiß zeigt, wird klar, dass die Haltung und Fütterung überdacht werden muss. Die Gründe für einen Leberschaden können vielfältig sein. Speziell das Futter sollte genau unter die Lupe genommen werden. Giftpflanzen und Schimmelpilze (bzw. deren Gifte, die sogenannten Mykotoxine) im Heu oder auf der Wiese können eine Ursache sein. Bekannt ist hier zum Beispiel das Jakobskreuzkraut, das sich bei ungünstiger Weidepflege ausbreiten kann. Es ist auch im Heu giftig und schädigt die Leber bereits in kleinen Mengen. Daher kann es passieren, dass sich über die Jahre eine schleichende Vergiftung des Pferdes entwickelt.
Eine weitere Ursache kann ein Übermaß an Eiweiß oder an künstlichen Zusatzstoffen im Futter sein, aber auch andere Stoffe wie Weichmacher aus Kunststoffteilen, die unbeabsichtigt aufgenommen werden, zum Beispiel aus nicht lebensmittelechten Futtertrögen oder Tränken.
Mariendistel und Artischocke - klassische Kräuter für die Leber
Zur Unterstützung der Leber des Pferdes sind viele Produkte in unserem Onlineshop erhältlich. Fast immer handelt es sich dabei um Kräuter und Kräutermischungen. Besonders bekannte Zutaten sind hierbei die Mariendistel (genauer der Mariendistelsamen) und die Artischocke. Beide enthalten verschiedene Wirkstoffe, die die Leber schützen, die Entgiftung fördern und die Regeneration der Leberzellen anregen sollen. In der Mariendistel ist als hauptsächlicher Wirkstoff Silymarin enthalten, der auch in der menschlichen Medizin bei Lebererkrankungen und Pilzvergiftungen eingesetzt wird.
In flüssiger Form sind die Kräuter zum Beispiel enthalten in Gladiator Plus für Pferde. Als Pulver ist das Nr. 5 Frühlingserwachen von Dr. Weyrauch erhältlich. Beide Futterergänzungen können einfach mit dem normalen Kraftfutter vermischt gefüttert werden.
Neben den reinen Kräutern und Kräutermischungen die viele Pferdehalter während einer Entgiftungs-Kur oder auch vorbeugend einsetzen, gibt es auch komplexere Futtermittel zur Unterstützung der Leber. Diese sind vor allem bei einem nachgewiesenen Leberschaden zu empfehlen und liefern zusätzlich wichtige Bausteine für die Regeneration der Leberzellen. Dies sind zum Beispiel Cholin und Lecithin und die Aminosäuren Arginin und Methionin.
Toxine binden und die Entgiftung fördern
Um eine weitere Belastung der Leber mit Giftstoffen zu vermindern sind oft spezielle Heilerden und Hefeextrakte zugesetzt. Diese können die Toxine im Darm binden, damit sie mit dem Kot ausgeschieden werden. So wird verhindert, dass sie in den Blutkreislauf und über diesen in die Leber gelangen. Dafür gibt es zum Beispiel Produkte von Iwest oder Lexa. Natürlich ist dies keine Aufforderung, schlechte und mit Schimmel oder Giftpflanzen belastetete Futtermittel zu füttern, es kann aber den Stoffwechsel entlasten, bis eine bessere Alternative zur Verfügung steht.
Was füttern bei Leberproblemen?
Neben den Ergänzungsfuttern spielt natürlich auch das Raufutter allein durch seine Menge eine große Rolle. Das Heu sollte die bestmögliche Qualität aufweisen - Schimmelpilze und Giftpflanzen sind im wahrsten Sinne des Wortes "Gift" für die Leber. Benötigt das Pferd zusätzlich Kraftfutter sind stärkereiche, eiweißarme Futtermittel für die Leber besonders einfach zu verwerten. Oft bietet sich Mais als Maisflocken an, da diese wenig Eiweiß aber durch den Aufschluss viel leicht verdauliche Stärke enthalten.