Getreide und Einzelfuttermittel
Hafer als Klassiker in der Pferdefütterung
Unbestritten ist Hafer das klassische Getreide für Pferde. Viele Vorteile gegenüber anderen Getreidesorten machen ihn so interessant für die Pferdefütterung. So ist die Stärke im Haferkorn, deren Anteil um die 45% beträgt, schon im naturbelassenen Zustand besser verdaulich als die von Weizen oder Roggen. Daher muss Hafer vor dem Füttern nicht aufgeschlossen werden. Nur für Jungpferde im Zahnwechsel und für ältere Pferde mit Zahnproblemen kann es sinnvoll sein, den Hafer zu quetschen. Da gequetschter Hafer eine größere Oberfläche hat, ist er deutlich empfindlicher für Schädlinge und Verderb und sollte daher zeitnah verfüttert werden. Ein erhöhter Energiebedarf wie er bei Sport- oder Zuchtpferden häufig vorliegt, kann über die zusätzliche Energie aus dem Hafer optimal ausgeglichen werden.
Gereinigten und entspelzten Goldhafer und Schwarzhafer finden Sie in unserem Onlineshop zum Beispiel von Pavo. Bei reiner Getreidefütterung neben dem Raufutter ist es wichtig, dem Pferd über ein zusätzliches Mineralfutter alle notwendigen Vitamine und Spurenelemente zur Verfügung zu stellen. In den meisten verarbeiteten Pferdemüslis, sind diese schon in angepasstem Verhältnis enthalten. Wichtiger als die Auswahl der Sorte ist bei Hafer die Qualität. Um diese zu überprüfen kann einfach eine handvoll Haferkörner in ein Glas mit frischen Leitungswasser gefüllt werden. Je mehr Körnern zum Boden sinken, desto besser ist die Qualität. Trübt sich das Wasser, deutet dies auf staubbelastetes Futter und Verunreinigungen hin.
Wenn der Hafer sticht - Alternativen in der Getreidefütterung
Die Kohlenhydrate aus Getreide sind für den Stoffwechsel schnell verfügbar. Manche Pferde reagieren darauf mit zu viel Temperament. In diesem Fall gibt es verschiedene andere Getreidearten als Alternative oder man kann weniger Hafer füttern und dafür langsamer verfügbare Kalorien aus (Lein-)Öl ergänzen.
Mais - hoch verdaulich und energiereich
Maisflocken könenn auch als Pferdefutter eingesetzt werden und eine Alternative zum klassischen Getreide bieten. Anders als Hafer ist die enthaltene Stärke im rohen Zustand aber für Pferde schlecht verdaulich. Ganzer oder gebrochener Mais eignet sich daher nicht als Pferdefutter. Erst durch die Behandlung mit Hitze und Druck wird die Stärke aufgeschlossen und nutzbar gemacht. Maisflocken von Marstall oder St. Hippolyt werden schonend verarbeitet, so dass die Inhaltsstoffe leichter verdaut werden können. Durch den hohen Energiegehalt eignet sich Mais sehr gut zum Auffüttern oder für Sportpferde, die durch hohe Leistungen ein Plus an Energie benötigen.
Aufgrund der positiven Eigenschaften wird Mais in verarbeiteter Form auch sehr gern in unterschiedlichsten Pferdemüslis eingesetzt.
Gerste
Eine weitere Alternative ist die Gerste, auch wenn diese in der Pferdefütterung oft nicht die erste Wahl darstellt. Dias Getreide enthält rund 10% Eiweiß und 50% Stärke. Da Gerstenstärke aber nur sehr schwer verdaulich ist, sollte dieses Getreide wärmebehandelt gefüttert werden. Auch in der Zusammensetzung der Aminosäuren und Anteil an hochwertigen Ölen ist der Hafer der Gerste vorzuziehen.
Reiskleie - stärkearm und proteinhaltig
Das hochverdauliche Futter aus Reiskleie eignet sich nicht nur für Freizeitpferde, sondern kann auch für Sportpferde oder in der Zucht eingesetzt werden. 100% Reisschalenkleie aus dem CME - Rice Up Pur liefert „coole Energie“ und einen hohen Anteil gesunder Fettsäuren und essentiellen Aminosäuren. Auch das CME - Rice Up Pro mit Reiskleie und Reismehl kommt ganz ohne Melasse und Gluten aus. Somit eignet sich das Futter auch für empfindliche Tiere. Ruhig und gelassen sind die Pferde trotzdem zu Höchstleistungen fähig. Der hohe Proteingehalt macht Futter auf Reisbasis auch zum Auffüttern von dünnen oder alten Pferden durchaus interessant. Die alternativen Energielieferanten gibt es neben CME auch von HBD Agrar oder Mühldorfer fütterungsfertig pelletiert. In der Gesamtration sollte berücksichtigt werden, dass auch Reiskleie sehr viel Phosphor enthält, was sich negativ auf die Calcium-Aufnahme auswirken könnte. Gegebenenfalls können ein passendes Mineralfutter oder calciumreiche Futtermittel wie Luzerne als Ausgleich dienen. Bekommt das Pferd allerdings hauptsächlich Heu und nur wenig Reiskleie, fällt dies kaum ins Gewicht.
Bierhefe als Ergänzung zum Pferdefutter
Um eine Ration aus Getreide weiter zu verfeinern, können zudem verschiedene Komponenten wie Bierhefe oder Leinöl und natürlich auch ein Mineralfutter ergänzt werden. Mit etwas Aufwand kann so ein individuelles Pferdefutter zusammengestellt werden.