Kraftfutter für ältere Pferde
Ab wann ist ein Pferd „alt“?
Ein genaues Alter festzulegen, ab dem Pferde als „alt“ gelten, ist wohl nicht wirklich möglich. Wie beim Menschen gibt es auch Tiere, die schon sehr früh Alterserscheinungen zeigen und andere, die scheinbar ewig jung bleiben. Unterschiedliche Faktoren spielen in Bezug zum Alter eine wichtige Rolle. Neben Rasse, und damit verbunden auch die Körpergröße, spielen auch die Haltung und Fütterung von Geburt an eine wichtige Rolle im Alterungsprozess.
- Kannst du immer mehr Stellen mit weißen Stichelhaaren bei deinem Pferd feststellen?
- Baut dein Pferd Muskeln ab und wirkt im Training nicht mehr so leistungsfähig?
- Hast du das Gefühl, Zahnprobleme treten häufiger auf und dein Pferd kann nicht mehr richtig fressen?
- Nimmt es an Körpermasse ab, ohne dass die Futtermenge maßgeblich verändert wurde?
- Werden die Gruben über den Augen immer deutlicher?
- Alle Pferde im Stall haben ihr Winterfell erfolgreich in das kurze Sommerfell gewechselt, nur dein Pferd kämpft noch immer mit langen Haaren und einem schleppenden Fellwechsel?
Lautet die Antwort auf eine oder mehrere der Fragen „Ja“ deutet das möglicherweise darauf hin, dass dein Pferd langsam in ein fortgeschrittenes Alter kommt und dementsprechend behandelt und gefüttert werden sollte. Das Immunsystem wird anfälliger für Krankheiten, der Stoffwechsel läuft langsamer als in jungen Jahren und die Regenerationsfähigkeit nimmt ab. Das kann dazu führen, dass die Verdauung Probleme bereitet oder die Heilung von kleinen Wehwehchen deutlich länger dauert. Den Zahn der Zeit zurückzudrehen gelingt auch mit einer optimalen Fütterung meist nicht mehr. Mit den richtigen Futtermitteln kann das Seniorpferd aber optimal versorgt werden und der Alterungsprozess verlangsamt werden. Als kleiner Anhaltspunkt: hat man ein 20 Jahre altes Pferd im Stall stehen, wären das in Menschenjahre umgerechnet übrigens rund 60 Jahre.
Welche Nährstoffe braucht mein altes Pferd besonders?
Mit zunehmendem Alter wird der Energiebedarf meist etwas geringer. Gleichzeitig steigt der Nährstoffbedarf an. Es ist also gerade für ältere Pferde umso wichtiger, ein passendes Mineralfutter zu ergänzen. Gut verfügbare Vitalstoffe wie Vitamine, Aminosäuren und essentielle Mengen- und Spurenelemente können zur Gesundheit von älteren Pferd beitragen.
Mineralversorgung für das Senior-Pferd
Spurenelemente wie Zink, Selen und Kupfer haben unmittelbaren Einfluss auf das Fell. Organisch gebunden können sie gerade bei älteren Pferden dazu beitragen, mögliche Probleme im Haarstoffwechsel zu verhindern. Selen spielt außerdem noch eine wichtige Rolle im Muskelstoffwechsel und funktioniert als Schutz der Zellen. Eine ausreichende Versorgung mit Kupfer ist für die Eiweißsynthese wichtig und trägt außerdem zur Gesundheit des Knorpels bei.
Für eine Rundumversorgung des älteren Pferdes gibt es unterschiedliche Senior-Mineralfutter zum Beispiel von Atcom oder Lexa . Auch die Mineralpellets von Agrobs enthalten alle wichtigen Mineralien, Vitamine und Spurenelemente und zudem einen hohen Gehalt an Aminosäuren. So kann in der Fütterung bestmöglich auf die besonderen Bedürfnisse der Pferdesenioren eingegangen werden.
Während der Bedarf an verschiedenen Mineralien im Alter eher ansteigt, wird Calcium nicht mehr in dem Maß benötigt, wie es ein Fohlen braucht. Der Stoffwechsel der Nieren wird bei geringen Calciumgehalten im Futter nicht zusätzlich belastet.
Vitamine für ältere Pferde
Auch die Bildung und Speicherung von Vitaminen verläuft im Alter nicht mehr reibungslos. Gesunde Pferde können ohne Probleme selbst Vitamin C herstellen. Diese Funktion nimmt mit steigendem Alter jedoch immer mehr ab. Zur Unterstützung des Immunsystems kann es daher ratsam sein, Futtermittel mit viel Vitamin C zu ergänzen. Eine gute Wahl sind dabei Hagebutten als ganze Früchte von Stiefel oder auch das Pulver von Bergsiegel .
B Vitamine werden normalerweise im Darm von Mikroorganismen hergestellt, genau wie auch das Vitamin K. Funktioniert diese Synthese altersbedingt nicht mehr richtig, können Mängel entstehen. Futter mit einem hohen Ballaststoffgehalt können die Bakterien im Darm jedoch anregen, die wasserlöslichen Vitamine wieder mehr zu produzieren. Zuckerrübenschnitzel sind eine gute Möglichkeit die Verdauung zu verbessern. Der präbiotische Effekt kann zu einer besseren Nährstoffaufnahme beitragen. B-Vitamine können auch über Futterkomponenten wie Bierhefe ergänzt werden oder sie ist als Zutat im Senior-Futter bereits enthalten.
Antioxidantien wie die Vitamine E und C tragen zum Zellschutz bei und verhelfen dem Organismus auch im fortgeschrittenen Alter noch zu einem vitalen Auftreten.
Aminosäuren und leicht verdauliche Eiweiße
Ältere Pferde haben in der Regel einen erhöhten Bedarf an Eiweiß. Um den Darm und den Stoffwechsel nicht zu stark zu belasten sollten vor allem Proteine mit einer guten Verdaulichkeit eingesetzt werden. Zusätzliche essentielle Aminosäuren, v.a. Lysin und Methionin, helfen Seniorpferden das Körpergewicht zu erhalten. Hochwertige Eiweißquellen sind auch Produkte aus Soja und Erbsen. Pflanzenöle und thermisch aufgeschlossenes Getreide liefern leichtverdauliche Energie. Das 18Plus Müsli von Pavo vereint viele proteinreiche Inhaltsstoffe und versorgt den Pferde-Senior optimal.
Besondere Bedürfnisse im Alter
Zahnprobleme
Viele ältere Pferde leiden an Zahnproblemen. Das Gebiss nutzt sich zunehmend ab und das Zermahlen von strukturreichen Futtermitteln wird immer schwieriger. Doch gerade für die Zerkleinerung der lebenswichtigen Rohfaser, sind funktionsfähige Zähne essentiell. Kann das Heu nicht mehr ordentlich gekaut werden oder bildet das Pferd kleine „Röllchen“, könnte das auf ein Problem im Maul hindeuten. Auch ganze Haferkörner im Pferdekot sollten immer als Alarmsignal für eine Funktionsstörung gesehen werden. Altersbedingte Zahnprobleme können dabei ziemlich einfach gelöst werden. Aufgeweichte Heucobs und Mash bieten den Seniorpferden eine gute Möglichkeit, den Raufutterbedarf zu decken. Der in Wasser eingeweichte Brei kann von den meisten noch sehr gut gefressen werden.
Verdauung
Auch am Verdauungssystem geht die Zeit nicht spurlos vorbei. Die gesamte Darmmotorik verlangsamt sich und die Speicherfähigkeit von Nährstoffen nimmt ab. Umso wichtiger ist es, dem Senior Futtermittel mit einer sehr guten Verdaulichkeit anzubieten. Mash zum Beispiel von St. Hippolyt oder Agrobs ist eine gute Möglichkeit dem Verdauungstrakt etwas Gutes zu tun. Inhaltsstoffe wie Leinsamen und Weizenkleie, aber auch getreidefreie Alternativen mit mehr Rohfaser regen die Verdauung an. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass Mash eine wohltuende appetitanregende Wirkung haben kann. Viele sonst eher mäkelige Pferde mögen die warme Mahlzeit sehr gern.
Vor allem beim Kraftfutter sollte darauf geachtet werden, Müslis mit wenig Zucker und Stärke auszuwählen. Das belastet den ohnehin schon herabgesetzten Stoffwechsel nicht noch zusätzlich.
Beweglichkeit und Vitalität
Typische Probleme vieler Pferde im Alter sind die abnehmende Beweglichkeit und Gelenkserkrankungen wie Arthrose. Dabei kann der Bewegungsapparat durch gezielte Nährstoffversorgung sehr gut unterstützt werden. Glucosamin und Chondroitinsulfat sind zwei wesentliche Bestandteile für gesunde Gelenke und den Erhalt der Knorpel. Durch die Fähigkeit Wasser aufzunehmen, tragen Glucosaminglykane zur Elastizität von Sehnen und Bändern bei. Entzündungshemmende Stoffe zum Beispiel aus Teufelskralle und Ingwer können bei Beschwerden schmerzlindernde Eigenschaften haben.
Das Herz pumpt 24h jeden Tag Blut durch den gesamten Pferdekörper. Funktioniert der Nährstofftransport nur noch bedingt und der Kreislauf schwächelt, kann Weißdorn eine gute Unterstützung sein. Die enthaltenen Flavonoide stärken das Herz-Kreislaufsystem und tragen zu einer optimalen Durchblutung bei.
Was kann ich füttern, wenn mein altes Pferd zu dünn wird?
Über die Sommermonate gelingt es meistens gut, das Körpergewicht zu halten. Weidegras als Ernährungsgrundlage bieten dem Pferd gut verdauliche Inhaltsstoffe. Fällt dieses im Winter weg, muss zwingend auf eine ausreichende Raufutterqualität geachtet werden. Idealerweise sollte Seniorpferden zeitig geerntetes Heu zur Verfügung stehen. Dieses enthält in der Regel noch mehr Nährstoffe und Eiweiß.
Werden ältere Pferde immer dünner, sollte zunächst die Ursache abgeklärt werden. Kann das Heu nicht mehr richtig gefressen werden, sollte in jedem Fall ein Tier- oder Zahnarzt zu Rate gezogen werden. Können Zahnprobleme ausgeschlossen werden, muss die Futtermenge kritisch betrachtet werden. Als Ergänzung der regulären Heuration können Heucobs oder Luzerne ein wertvoller Energie- und Rohfaserlieferant sein. Kann das Raufutter gar nicht mehr gefressen werden, ist auch ein vollständiger Heuersatz durch Cobs möglich. So können auch älterer Pferde mit Zahnproblemen noch ohne weiteres die lebensnotwendige Rohfaser aufnehmen.
Eine gute Möglichkeit die Energiedichte zu erhöhen, ohne mengenmäßig mehr Futter zu verabreichen, ist Öl . Unser HippoSport® Leinöl mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren eignet sich optimal um die Verdauung, das Immunsystem, sowie Haut und Fell von älteren Pferden zu unterstützen.
Senior Pferdefutter Kompakt
- Raufutterversorgung sicherstellen (bei Zahnproblemen auf Heucobs oder aufgeweichtes Futter ausweichen)
- hoch verfügbare Mineralstoffe
- ausreichend Eiweiß und essentielle Aminosäuren
- Vitamin C für ein gesundes Immunsystem
- Kollagen, MSM und Glucosamine für den Bewegungsapparat