Kraftfutter für Freizeitpferde
Was ist ein Freizeitpferd?
Die Definition von „Freizeitpferd“ ist ziemlich breit gefächert: von einem gemütlichen Geländepartner, mit dem man nur ab und zu einen längeren Ausritt durch die Wälder unternimmt, bis hin zum ambitionierten Sportpartner, bei dem gelegentliche Lehrgänge und Turniere auch nicht ausgeschlossen sind. Die meisten Pferde fallen jedoch genau in diese Kategorie und es ist unbedingt nötig, sich mit den besonderen Ansprüchen an die Fütterung unserer Freizeitpferde auseinander zu setzen.
So viel Energie braucht mein Pferd
Bevor man seinem Pferd zusätzlich zur Heuration Kraftfutter anbietet, sollte man den eigentlichen Bedarf kennen. Bei der Ermittlung des genauen Kalorienbedarfs spielen unterschiedliche Faktoren wie Größe, Gewicht und Arbeitsleistung eine Rolle. Ausgangspunkt ist der Erhaltungsbedarf, den die meisten Freizeitpferde auch mit leichter Arbeit nicht weit überschreiten. Dieser Bedarf ergibt sich aus dem metabolischen Körpergewicht (Gewicht Pferd0,75) multipliziert mit 0,6 Megajoule. Er gibt an, wie viel Energie und Nährstoffe benötigt werden um die Lebensfunktionen, Körpergewicht und Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Erbringt das Pferd darüber hinaus weitere Arbeit, erhöht sich der Energiebedarf. Die zusätzlich benötigten Nährstoffe werden über den Leistungsbedarf ermittelt. Dieser richtet sich nach Dauer und Intensität der geleisteten Arbeit. Genau hier verschätzen sich jedoch die meisten Reiter. Der Großteil der Pferde leistet lediglich leichte Arbeit und nur die wenigsten arbeiten über mehrere Stunden andauernd „schwer“. Wird die tatsächliche Fütterungsmenge vom Hersteller durch weniger Bewegung unterschritten, ist es empfehlenswert, die nötigen Mineralien und Spurenelemente über ein Mineralfutter zu ergänzen.
Besondere Ansprüche an Kraftfutter für Freizeitpferde
Müsli, Pellets und Strukturfutter – große Auswahl im HippoSport Onlineshop
Um den Freizeitpartner optimal zu versorgen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Neben dem klassischen Pferdemüsli können auch voll mineralisierte Pellets oder Futter mit einem hohen Strukturanteil gefüttert werden. HippoSport® liefert drei Müslivarianten mit einem moderaten Energiegehalt. Wer auf getreidefreie Alternativen zurückgreifen möchte, findet mit dem Alpengrünmüsli oder dem Allgäuwiesenmüsli eine strukturreiche Alternative.In Pelletform bieten die Futtermittel von Lavisano oder auch Brandon eine gute Grundlage als Basisfütterung. Zur Ergänzung und Aufwertung der regulären Heuration können auch unterschiedliche Strukturfuttermittel wie zum Beispiel das Strukturvit von HBD Agrar oder das Leichtgenuss von Agrobs eingesetzt werden.
Wenn der Hafer sticht – getreidefeie Alternativen
Hafer ist ein Getreide, das dem Pferd verhältnismäßig viel Energie liefert. Bewegungsmangel in Kombination mit einer übermäßigen Haferfütterung kann sich schnell zum Problem entwickeln. Nicht nur, dass die überschüssige Energie in Form von munteren Pferden viele Freizeitreiter überfordert, auch das Tier selbst wird bei einer dauerhaft falschen Fütterung Schaden nehmen. Freizeitreiter wünschen sich in der Regel einen ruhigen und verlässlichen Partner, mit dem sie entspannt über Wiesen, Felder und durch Wälder reiten können. Kraftfutter für Freizeitpferde sorgt durch den reduzierten Energiegehalt für ein ausgeglichenes Temperament.
Stoffwechsel entlasten mit wenig Eiweiß in der Ration
Enthält Kraftfutter für Zuchtpferde oder Sportpferde in der Regel sehr viel Eiweiß, wird bei Pferdemüslis für Freizeitpferde eher auf eiweißarme Rezepturen gesetzt. Heu und Weidegras decken den Bedarf in der Regel sehr gut ab. Zu große Eiweißmengen müssten sonst von Leber und Niere verstoffwechselt und ausgeschieden werden, was den Organismus zusätzlich belastet.
Zucker und Stärke reduzieren
Zucker und Stärke liefern dem Pferd schnell verfügbare Energie und lassen den Blutzuckerspiegel ansteigen. Für Tiere mit reduzierter Bewegung ist diese zusätzliche Energie nicht nötig. Daher wird in vielen Müslis für Pferde im Freizeitbereich bewusst auf Melasse verzichtet, die zu 50% aus Zucker besteht. Die fehlende Stärke wird über Inhaltsstoffe mit hohem Rohfaseranteil ausgeglichen. Luzerne oder Timothee-Gras sind dabei nur zwei Beispiele für strukturreiche Bestandteile, die zur Verlängerung der Kauzeit und für eine gesunde Verdauung sorgen.
Hufrehe, Cushing, EMS und Co.? – mit dem richtigen Futter kein Problem
Bei Pferden mit Stoffwechselerkrankungen gilt besondere Vorsicht mit dem Kraftfutter. Um das Grundfutter aufzuwerten oder einfach ein Beschäftigungsfutter anzubieten, gibt es dennoch auch für diese Tiere schmackhafte Alternativen. Meist ohne Getreide und Melasse bieten Hersteller wie Agrobs , Lexa oder auch Marstall Pferdemüsli auf natürlicher Basis. Wer ein Pferdefutter als Pellet bevorzugt, kann bedenkenlos zum Goldpferd Sorgenfrei der Scharnebecker Mühle oder auch dem Cereal Free von Ludgers greifen.
Leichtfuttriges Pferd – mit dem richtigen Pferdefutter kein Problem
Viele Pferde im Freizeitbereich gehören zu eher leichtfuttrigen Pferderassen wie Tinker, Friesen, Haflinger, Isländer oder Shetlandponys. Bei einer besonders guten Futterverwertung neigen sie daher schneller zu Übergewicht als viele Warm- und Vollblüter. Hier sollte die tatsächliche Arbeitsleistung und das Kraftfutter unbedingt genau betrachtet werden, um Übergewicht zu vermeiden. Empfehlenswert sind energiereduzierte Pferdemüsli mit viel Struktur, die den Stoffwechsel entlasten und die Verdauung anregen. Eine angepasste Bewegung ist in jedem Fall zusätzlich nötig um den überschüssigen Kilos den Kampf anzusagen.