Stallapotheke
Die Stallapotheke für Pferde
Eine gut ausgestattete Stallapotheke ist ein Muss in jedem Pferdestall. Denn kleine Kratzer und Wunden sind schnell passiert. Und damit aus einer kleinen Wunde kein großes (und teures) Drama wird, sollte die Wunde gut versorgt werden.
In manchen Fällen ist es sinnvoll einen Verband anzulegen um die Wunde zu schützen. Besonders bei Verletzungen an den Beinen ist der Schutz vor Schmutz und Feuchtigkeit wichtig.
Ein Verband besteht aus verschiedenen Schichten. Als erstes wird eine Wundauflage aufgelegt. Damit wird die Verletzung möglichst keimfrei abgedeckt. Auch wenn eine Salbe auf die Wunde aufgetragen werden soll, hält die Wundauflage diese an Ort und Stelle.
Polsterwatte schützt die Wunde
Die nächste Schicht ist die Polsterschicht. Diese besteht meistens aus einer Verbandwatte, entweder aus Baumwolle oder aus synthetischen Fasern. Eine gute Polsterung ist wichtig, einerseits um die Wunde selbst zu schützen und andererseits, um umliegende Strukturen wie Bänder und Schleimbeutel vor zu starkem Druck des Verbands zu schützen.
Ausreichend Verbandwatte sollte also in keiner Stallapotheke fehlen. Besonders die Beine des Pferdes sind recht knochig und an vielen Stellen sind Knochen und Sehnen nicht von einer dicken Muskelschicht geschützt. Wenn zu starker Druck auf die Haut an diesen Stellen ausgeübt wird, verschlechtert sich die Durchblutung und es kann zu einem Druckgeschwür kommen. Auch Sehnenscheiden und Schleimbeutel können durch Druck gereizt werden. Das wäre eine absolut unnötige Komplikation, die sich durch richtig angelegte Verbände sehr einfach vermeiden lässt!
Im Zweifel sollte man eine Tierärztin oder Tierarzthelferin fragen, auf welche Stellen man bei einem bestimmten Verband besonders achten muss. Vor allem rund um die Gelenke (Fesselgelenk, Vorderfußwurzelgelenk, Sprunggelenk) sind viele empfindliche Regionen zu finden. Gleichzeitig ist der Verband an diesen Stellen besonderen Belastungen durch die Bewegung der Gelenke ausgesetzt.
Selbsthaftende Bandagen fixieren den Verband
Die äußerste Schicht des Verbands fixiert dann das Polster und schützt den Verband auch vor Nässe und Schmutz. Für klassische Verbände z.B. am Bein eignen sich selbsthaftende Bandagen sehr gut. Sie kleben vorwiegend an sich selbst und kaum am Fell.
Zudem lassen sich die Bandagen meist sehr gut mit den Fingern durchreißen. Das macht das Anlegen des Verbands einfacher und sicherer, da mann nicht mit einer Schere in der Nähe des Pferdes hantieren muss.
Bei einem Huf-Verband wird die äußerste Schicht stark beansprucht. Selbst wenn das Pferd Boxenruhe halten muss, ist der Verband trotzdem einer starken Belastung ausgesetzt und muss den Huf vor Schmutz und Urin schützen. Dafür eignet sich ein extra starkes Gewebe-Klebeband.
Wundsalbe für Pferde
Neben Verbandmaterial gehört natürlich auch eine Wundsalbe in die Stallapotheke. Kleine Kratzer sind im Stall beinahe alltäglich. Mit einer entsprechenden Pflege sind oberflächliche Kratz- und Schürfwunden in der Regel auch schnell wieder abgeheilt.
Wichtig: Bei größeren oder tieferen Wunden, die eventuell genäht werden müssen, sollte man zunächst keine Wundsalbe auftragen, damit die Tierärztin die Wunde gut beurteilen kann!