Die Tage werden wieder länger und die Temperaturen steigen. Auf kurz oder lang wird es dadurch auch unseren vierbeinigen Freunden zu warm und sie verabschieden sich mit unübersehbaren Spuren – leider nicht nur im Hundekörbchen – von ihrem dicken Winterpelz. Staubsauger, Fusselrolle, Kleiderbürste & Co. werden nun in den nächsten Wochen unsere ständigen Begleiter.
Das Hundefell
Das Fell des Hundes setzt sich aus zwei Arten von Haaren zusammen: es gibt die sogenannten „Grannenhaare“, welche die schützende Deckschicht des Fells bilden und die „Wollhaare“, welche das isolierende Unterfell bilden. Aus einem Haarfolikel des Hundes wächst nicht – wie bei uns Menschen – ein Haar, sondern immer ein Grannenhaar, welches von mehreren Wollhaaren umgeben ist. Pro Quadratzentimeter Haut besitzen unsere Hunde nämlich durchschnittlich (je nach Rasse) zwischen 1.000 und 9.000 Haaren. Im Vergleich bei uns Menschen finden sich auf der gleichen Fläche lediglich 150 bis 500 Haare. Doch beide – egal ob unsere Haare oder die unseres Vierbeiners – unterliegen einem Lebenszyklus. Ist dieser beendet, fallen sie nach einiger Zeit wieder aus.
Im Schnitt dauert der Fellwechsel ca. 6-8 Wochen. Dabei ist der Fellverlust im Frühjahr deutlich intensiver, denn dann wird vermehrt Unterwolle abgestoßen. Der Fellwechsel im Herbst ist zwar durch lose Haare weniger sichtbar, jedoch für den Organismus des Hundes deutlich anstrengender, denn dann muss vermehrt neue Haarsubstanz gebildet werden.
Der Organismus unseres Hundes auf Hochtouren
Während des Fellwechsels steigt der Bedarf an allen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien, die für den Aufbau neuer Haare benötigt werden. Da Haare fast vollständig aus dem Eiweiß Keratin bestehen, steigt daher auch der Eiweißbedarf während des Fellwechsels deutlich an. Bei langhaarigen Rassen wird in dieser Zeit fast ein Drittel des mit der Nahrung zugeführten Eiweißes allein für das Haarwachstum verbraucht.
Natürlich kommt es aber nicht nur auf die Menge des Eiweißes an, sondern auch auf dessen Zusammensetzung, denn in Haaren sind besonders viele schwefelhaltige Eiweißbausteine wie die Aminosäuren Methionin und Cystin vorhanden.
Zudem ist jedes einzelne Haar von einer Lipid-Schicht überzogen. Diese enthält Fette, welche für Glanz und Geschmeidigkeit des Fells sorgen. Die Fette werden überwiegend über die Talgdrüsen und apokrinen Schweißdrüsen abgesondert und bildet so eine zusätzliche Schutzschicht für Haut und das Fell. Die dafür nötigen essentiellen Fettsäuren, die der Organismus nicht selbst herstellen kann, müssen mit der Nahrung zugeführt werden.
Könnt ihr eurem Hund den Fellwechsel über die Fütterung erleichtern? Aber sicher!
Die einfachste Variante ist natürlich über eine gezielte Futterergänzung durch Supplemente, wie das Life Data Labs Breeders Formula den erhöhten Bedarf an Nähstoffen abzudecken. Diese enthalten viel Vitamin A, Zink, Biotin und weitere Spurenelemente sowie Vitamine, welche sich positiv auf Fell und Haut auswirken können. Sie bleiben dadurch gesund und schön. Biotin ist auch für starke Krallen wichtig.
Auch das Füttern vieler ungesättigter Fettsäuren bietet sich an. Diese sind ausreichend z.B. in Lachs- oder Leinöl enthalten. Diese sorgen für gesundes, glänzendes Fell und unterstützen zudem den Magen-Darm-Trakt. Achtet außerdem darauf, dass die Ernährung gerne über den Fellwechsel eiweißreicher sein darf als sonst.
Eine so ausgewogene Ernährung ist übrigens generell auch außerhalb des Fellwechsels ratsam. Jedoch sollte die Futtermenge nach Abschluss der haarigen Phase wieder etwas verringert werden. Sonst wird aus dem agilen Gefährten schnell ein kleiner Rollmops.
Eigentlich ist der Fellwechsel ein ganz natürlicher Prozess, bei dem für gewöhnlich sozusagen “nichts schiefgeht”. Und mit der richtigen Fellpflege und Ernährung könnt ihr eurem Liebling prima zur Seite stehen.
Aber Achtung: Fellwechsel ist nicht gleich Fellwechsel
Solange das Fell eures Hundes glänzt, spricht alles für einen gesunden Fellwechsel. Es gibt allerdings einige Faktoren, die nichts mit einem normalen Fellwechsel zu tun haben.
Ist das Fell glanzlos und stumpf, fasst sich fettig oder ölig an und wirkt stark ausgedünnt oder weist sogar kahle, womöglich entzündete Stellen auf, sollten ihr euren Tierarzt zu Rate ziehen. Das gilt auch, wenn sich euer Hund auffallend oft kratzt oder leckt und das Fell einen unangenehmen Geruch verströmt. Denn dann kann der Fellverlust eures Hundes auch andere Ursachen wie Ekto- und Endoparasiten, etwaige Allergien oder einen Hautpilz haben. Auch Stoffwechsel- oder Organerkrankungen, wie etwa der Nieren oder Störungen im Hormonhaushalt durch z.B. Schilddrüsenerkrankungen können sich auf die Qualität des Fells auswirken. Nicht zuletzt können auch Mangelerscheinungen oder Stress Auslöser des Fellverlustes sein.