Der Traum aller Pferdehalter: saftige Koppeln mit vielfältiger, pferdegerechter Gräser- und Kräuterzusammensetzung aber ohne Giftpflanzen! Dieser Wunsch lässt sich allerdings nur mit einer dichten und gesunden Grasnarbe realisieren, welche Huftritten und Verbiss bei einer Beweidung mit Pferden Stand hält und Unkräutern so keinen Platz lässt. Die geeignete Pflege der Koppeln im Frühjahr sollte daher nicht vernachlässigt werden. Im Folgenden geben wir euch deshalb Tipps, wie Ihr eure Weiden fit für die Koppelsaison macht.
Abschleppen/Striegeln
Durch das Abschleppen bzw. Striegeln der Weidefläche können Maulwurfshügel geglättet sowie Pflanzen- und Mistreste herausgekämmt und großflächig verteilt werden. Bei Überfahrt mit einem Striegel wird zudem noch die Durchlüftung im Bestand verbessert und die Bestockung der Gräser angeregt. Dabei ist immer darauf zu achten, dass die Grasnarbe keinesfalls beschädigt wird. Eine verletzte Grasnarbe bietet immer Platz für die Ansiedlung diverser Unkräuter. Bei Bedarf kann das Striegeln mit der Ausbringung von geeignetem Saatgut kombiniert werden, so dass eine Überfahrt eingespart werden kann. Das Abschleppen bzw. Striegeln der Weide sollte im zeitigen Frühjahr durchgeführt werden, sobald der Boden trocken genug ist, um diesen ohne Beschädigung der Grasnarbe befahren zu können.
Walzen
Die Verdichtung des Bodens mittels einer Walze unterstützt den kapillaren Aufstieg und trägt somit zu einer verbesserten Wasserversorgung der Pflanzen bei. In niederschlagsarmen Jahren kann diese verbesserte Wasserversorgung besonders wichtig für das Pflanzenwachstum sein. Zudem kann das Walzen die Bestockung der Gräser anregen. Dieser Arbeitsgang ist vor allem für aufgefrorene, lockere Böden mit hohem Humusanteil empfehlenswert.
Nachsaat mit speziellen Grasmischungen für Pferdeweiden
Sollten kleinere Schäden in der Grasnarbe vorhanden sein, so empfiehlt sich eine Nachsaat mit geeignetem Saatgut. Dadurch kann die Grasnarbe geschlossen und die Widerstandskraft verbessert werden. Unerwünschte Unkräuter werden so zurückgedrängt. Für Pferdeweiden eignen sich dabei besonders Arten wie Lieschgras, Knaulgras oder auch Rotschwingel, die eher fruktanarm sind. Eine passende Fertigmischung verschiedener Gräser stellt hier zum Beispiel Agrobs Pferdeweide Sensitiv Saatgut dar. Um eine optimale Keimung des Saatguts zu ermöglichen, sollte der Boden bei der Ausbringung möglichst noch feucht, aber dennoch gut befahrbar und bereits etwas erwärmt sein. Eine Ablagetiefe von rund 1 Zentimeter fördert ebenfalls die Keimung und verhindert den Verlust des Saatguts durch Vogelfraß.
Düngung für die Pferdekoppel
Grundsätzlich sollte zunächst anhand einer Bodenprobe die aktuelle Versorgungslage des Bodens mit Nährstoffen analysiert werden. Die Ausbringung von Stickstoff-, Phosphor-, Kali- und Kalkdüngern sollte anschließend entsprechend der vorliegenden Ergebnisse unter Beachtung der aktuellen Düngeverordnung durchgeführt werden.
Bei der Düngung von Weiden kann besonders der Kalkstickstoff mit speziellen „Nebenwirkungen“ punkten. Einerseits wird langsam wirkender Stickstoff sowie Kalk zur Anhebung des pH-Wertes im Boden zugeführt, andererseits wirkt das Abbauzwischenprodukt Cyanamid unkrautunterdrückend sowie stark reduzierend auf Weideparasiten. Neben der Zufuhr von Nährstoffen kann Kalkstickstoff also auch die Weidehygiene deutlich verbessern. Die Ausbringung erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr. Der Boden sollte zu diesem Zeitpunkt gut befahrbar, aber noch feucht genug sein, um den Umsetzungsprozess des Düngers zu fördern. Nach der Ausbringung von Kalkstickstoff muss die Koppel für mindestens 2 bis 3 Wochen gesperrt werden, so dass die Pferde keine Düngerrückstände aufnehmen können.
Gut gedüngtes Gras kann durch die gute Nährstoffversorgung besser wachsen. Dadurch sinkt auch der Fruktangehalt. Maßvolle Düngung kann somit zu einer gesünderen Weide beitragen.
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