Matsch, Pfützen und dreckige Pferdebeine… ein häufiges Bild während der nass-kalten Wintermonate. Solange noch keine geschlossene Schneedecke vorhanden ist oder sobald diese wieder verschwindet, gehören aufgeweichte Böden oft zum Alltag. Da steigt bei vielen Pferdebesitzern die Angst vor typischen „Matschkrankheiten“ wie Mauke oder Strahlfäule beim Pferd.
Was ist Mauke beim Pferd?
Bei Mauke handelt es sich um eine ekzemartige Erkrankung der Haut, die häufig in der Fesselbeuge von Pferden auftritt. Aus diesem Grund werden diese Hautveränderungen auch oft als Fesselekzem bezeichnet.
Die ersten Anzeichen von Mauke können sein:
- Rötung der Haut (Erythem)
- Trockene, schuppige Haut
- Rissige Haut
- Schmerzempfindlichkeit bei Berührung
Wenn ihr solche Anzeichen bei eurem Pferd beobachtet, zögert bitte nicht, frühzeitig zu reagieren. Am besten ist es, die Mauke so früh wie möglich zu behandeln statt zu lange zu warten. Sie kann sich auch zu einer chronischen Mauke entwickeln.
Es wird zwischen drei Hauptformen von Mauke unterschieden:
Form | Symptome |
Milde Form | – häufigste Form – trockene Schuppen – Krustenbildung – Haarlosigkeit (Alopezie) – Rötungen der Haut (Erytheme) – Juckreiz – Schmerzempfindlichkeit |
Exsudative Form
(Exsudat = Flüssigkeit, die beim entzündlich bedingten Austritt von Blutbestandteilen an die Hautoberfläche gelangt.) |
– Schädigungen des Gewebes in der Haut – Erythembildung – Übermäßiger Haarausfall (Alopezie) – starke Entzündungen der Haut, z.T. eitrig mit vielen Krusten Begleiterscheinungen: – Bläschenbildung (Epidermolyse) – Gefäßentzündungen (Vaskulitis) |
Chronische proliferative Form | – tritt häufig bei Kaltblütern auf – sehr starke Verkrustungen, borkige Haut – Bildung von knötchenartigen Verhornungen – lederartige Veränderungen der Haut |
Quelle: Hopster-Iversen, C. – Mauke beim Pferd
Was ist der Unterschied zwischen Mauke und Raspe?
Breitet sich das Ekzem auch auf der Innenseite der Karpal- und Tarsalgelenke nach oben hin aus, wird dies als Raspe bezeichnet.
Als Mauke an sich werden Hautveränderungen von der Fesselbeuge bis zum Röhrbein benannt.
Was sind die Ursachen von Mauke beim Pferd?
Prädisponierende Faktoren | Primäre Faktoren | Aufrechterhaltende Faktoren |
Genetisch – unpigmentierte Haut und Haare der distalen Gliedmaße – chronisch progressives Lymphödem bei manchen Kaltblutrassen – Fesselbehang – Verhornungsstörung |
Physikalische oder chemische Irritationen – behandelte Einstreu – Blistern* – Motoröl |
Sekundärinfektionen – Staphylococcus spp. – Dermatophilus congolensis – fusiforme Bakterien – Malassezia spp. (Botryomykose) |
Umgebung – Klima oder Feuchtigkeit – mangelhafte Stall- oder Weidehygiene – alkalischer Boden – Sand |
Immunmediiert – Allergie (Insekt/ Kontakt) – Vaskulitis (Gefäßentzündung) – Pemphigus (Autoimmunerkrankung der Haut) |
Pathologische Hautveränderungen – Trauma – Insektenbisse – Culicoides spp. – Zeckenbisse |
Iatrogen – irritierende topische Produkte (z.B. Teebaumöl) – Trainingsvorrichtungen – ineffizientes Putzen des Pferdes |
Infektiös – Dermatophyten (Spirochäten) |
Umgebung – UV-Licht – Kälte |
Parasitär – Chorioptes spp. – Trombiculosis (Herbstgrasmilbe) – (Pelodera strongyloides) – (Stronyloides-westeri-Larven) |
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Neoplastisch – Sarkoide |
Quelle: Hopster-Iversen, C. – Mauke beim Pferd
*Blistern bezeichnet eine Methode, bei der der Kronrand des Pferdes mit einer Substanz eingerieben wird, durch die eine Entzündung hervorgerufen wird.
Häufig werden als Ursachen für die ekzemartigen Veränderungen, die oftmals mit Krusten- und Sekretbildung einhergehen, mangelhafte Hygiene und zu feuchte Haltungsbedingungen angesehen.
Diese Faktoren fördern eine Vermehrung von Mikroorganismen, sodass der Infektionsdruck unter solchen Bedingungen deutlich ansteigt. Schon kleinste Irritationen oder Verletzungen der obersten Hautschicht (Epidermis) können in solchen Situationen Eintrittspforten für die vermehrt vorhandenen Bakterien, Viren und Pilze darstellen. Die dadurch entstehenden Infektionen äußern sich oftmals als Mauke, können aber auch in einer ausgeprägten Phlegmone enden.
Um solche Entwicklungen zu vermeiden, sollte in der Pferdehaltung deshalb besonders Wert auf hygienische und trockene Bedingungen sowohl im Stall als auch auf der Weide und im Paddock gelegt werden.
Neben unhygienischen Haltungsbedingungen können aber auch andere Faktoren die Entstehung von Mauke begünstigen. So erkranken oftmals auch die Pferde von Besitzern, die penibel auf die Sauberkeit im Stall bedacht sind.
Aber auch im Bereich der Fütterung sowie der Verdauung können die Ursachen liegen. Eine Unterversorgung mit für die Regeneration der Haut wichtigen Spurenelementen kann die Entstehung eines Fesselekzems begünstigen. Dabei spielt vor allem Zink eine wichtige Rolle im Hautstoffwechsel. Da das Spurenelement vor allem im Fellwechsel im Frühjahr und im Herbst vermehrt benötigt wird, treten die ekzemartigen Veränderungen oft gehäuft zu diesen Jahreszeiten auf. Ein Mangel an diesem Element sollte daher möglichst verhindert werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass eine überhöhte Zinkzufuhr toxisch wirken kann, weshalb die Zugabe dieses Spurenelementes immer individuell mit der Ration abgestimmt werden sollte.
Ebenso kann eine Störung im Verdauungstrakt zur Entstehung von Mauke beitragen. So können möglicherweise im Darm entstehende Toxine aufgrund von Entgiftungsstörungen nicht korrekt über die Haut ausgeschieden werden. Ursächlich für die Freisetzung solcher Toxine kann beispielsweise die Verfütterung von Silage, ein überhöhter Gehalt an Stärke in der Ration oder eine hygienisch bedenkliche Grundfutterqualität sein. Aber auch allergische Reaktionen des Organismus auf bestimmte Futterbestandteile sind als begünstigender Faktor für die Entstehung von Mauke nicht auszuschließen.
Die 7 häufigsten Ursachen für Mauke beim Pferd auf einen Blick
- Feuchtigkeit und Nässe an Hufen und Beinen
- unhygienische Haltung und schlecht gemistete Boxen
- unzureichende Pflege, v.a. bei langem Behang
- gestörte Verdauung, Allergien, schlechter Gesundheitszustand
- Milben, Pilzinfektionen, Rattenbisse im Bereich der Fesselbeugen
- Unterversorgung mit Vitaminen oder Mineralstoffen
- genetische Veranlagung
Bei welchen Pferderassen tritt Mauke besonders häufig auf?
Eine genetische Prädisposition mancher Pferde kann auch unter optimalen Haltungsbedingungen zum Ausbruch der Krankheit führen. Hier sind zum Beispiel meist Pferde mit starkem Fesselbehang, wie etwa die verschiedenen Kaltblutrassen, häufiger betroffen.
Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es bei Mauke?
Um Mauke gar nicht erst entstehen zu lassen, könnt ihr euch die bereits beschriebenen Ursachen nochmal genauer anschauen und überprüfen, ob es Faktoren gibt, die bei eurem Pferd in Frage kommen. Falls ja, wäre es wichtig, diese Ursachen möglichst abzustellen.
Dazu zählen:
- Hufe und Beine möglichst trocken halten
- Hygienische Haltung und gut gemistete Boxen
- Gute Pflege, besonders bei langem Fesselbehang
- Guter Gesundheitszustand Eures Pferdes
- Optimale Nährstoffversorgung durch qualitatives Raufutter und angepasstes Mineralfutter
Wie könnt ihr euer Pferd bei Mauke unterstützen?
Sobald Pferdebesitzer Veränderungen der Haut in der Fesselbeuge ihres Vierbeiners, wie beispielsweise Rötungen oder Krusten entdecken, sollte schnellstmöglich die Ursache gefunden und abgestellt werden. Hierfür ist oftmals auch das Heranziehen eines Tierarztes empfehlenswert.
Wenn beispielsweise die Haltungsbedingungen ursächlich für die Entstehung der Mauke sein könnten, sollte so bald und so gut wie möglich für eine Verbesserung, beispielsweise durch häufigeres Entmisten und Austauschen der Einstreu, gesorgt werden.
Auch ein befestigter, matschfreier Auslauf wäre während der Wintermonate zur Vorbeugung von Mauke empfehlenswert.
Bei Pferden mit langem Fesselbehang können sich Bakterien sehr einfach vermehren. Hier empfehlen wir zur Behandlung der Mauke: Haare ab. Werden die betroffenen Bereiche geschoren, ist es deutlich leichter, die Wunde sauber zu halten.
Schorf und Krusten sanft lösen
Bevor die betroffenen Stellen gepflegt werden können, müssen die für Mauke typischen Schorf- und Krusten möglichst vorsichtig gelöst werden. Hierfür eignet sich zum Beispiel die Keralysin Salbe von Keralit oder auch der Maukovet Löser von Dr. Henle’s Tiergesundheit. Wichtig ist, dass die empfindlichen Stellen nicht unnötig strapaziert werden.
Pflege und Regeneration bei Mauke
Generell sollten die betroffenen Stellen der Haut möglichst schmutzfrei und geschmeidig gehalten werden, um das Risiko einer weiteren Ausbreitung zu minimieren. Die Behandlung der Fesselbeugen und der Beine mit geeigneten Produkten kann hier die Ausheilung der betroffenen Stellen unterstützen. Animaderm Tec-1 stellt hierfür ein besonders geeignetes Pflegemittel dar, da es einerseits die Hautregeneration unterstützt und andererseits einen wasserabweisenden Schutzfilm bildet, der aber die Hautatmung nicht behindert. Das natürliche Milieu der Haut kann somit geschützt bzw. wiederhergestellt und eine Vermehrung von Mikroorganismen verhindert werden. Zudem kann Animaderm Tec-1 auch prophylaktisch eingesetzt werden, um einer Ausbildung von Mauke bei unpassenden Witterungs- und Bodenverhältnissen vorzubeugen. In unserem Onlineshop findet ihr außerdem viele weitere Pflegeprodukte, die bei der Behandlung von Mauke unterstützend eingesetzt werden können. Silbersalbe unterstützt die beanspruchte Haut und eignet sich auf Grund der antiseptischen Wirkung optimal, um Bakterien zurückzudrängen. Für einen Schutzfilm empfindlicher Bereiche kann das Zinkoxidspray die Haut vor äußeren Einflüssen schützen.
Sollte die Mauke auf die Fütterung bzw. Verdauung zurückzuführen sein, so solltet ihr zusätzlich zur lokalen Behandlung der betroffenen Hautpartien mit entsprechenden Pflegemitteln zunächst die Ration eures Vierbeiners überprüfen. Um eine mögliche Toxinbildung im Verdauungstrakt zu verhindern, ist auf eine qualitativ einwandfreie Futterqualität zu achten. Silagen sowie sehr stärke- und eiweißreiche Futtermittel sind in der Pferdefütterung generell nicht empfehlenswert. Außerdem sollte der Zinkgehalt der in der Ration enthaltenen Futtermittel überprüft und die Ration, wenn nötig, durch passende zinkhaltige Mineral- oder Ergänzungsfuttermittel angepasst werden.
Da Mauke auch auf eine Kombination mehrerer Ursachen zurückzuführen und somit ein Anzeichen für eine Störung des Gesamtorganismus sein kann, empfiehlt sich außerdem die Unterstützung der Heilungs- und Entgiftungsfähigkeit des Pferdekörpers. Hierbei kann Gladiator Plus ein geeignetes Ergänzungsfuttermittel darstellen. Alle Inhaltsstoffe des Produktes sind darauf ausgerichtet, die wichtigen Organe des Körpers (zu denen auch die Haut gehört) und damit den Stoffwechsel und das Immunsystem effektiv zu erhalten und zu unterstützen. So soll auch die Entgiftungsfähigkeit verbessert und das Pferd gesund, vital und zufrieden erhalten werden.