Warum ist eine gute Heufutterversorgung so wichtig für mein Pferd?
Das Pferd ist als Pflanzenfresser auf ein strukturiertes, rohfaserreiches Futter angewiesen.
- trägt zu einer Verlängerung des Futterverzehrs bei
- Erhöhung der Kautätigkeit
- Anregung durch Kautätigkeit der Speichelbildung und des Speichelflusses
- Es kommt zu einer verbesserten Einspeichelung des Futters, Anpassung an den pH-Wert
- Stabilisierung der Verdauungsvorgänge
- Anregung der Darmperistaltik
- einsetzen des Sättigungsgefühls
- Unterstützung des Gleichgewichts der Darmflora
- Vitamin B Versorgung
Menge Für eine gute Rohfaser-Grundversorgung benötigt ein Pferd mindestens zwischen 1,0 kg und 1,5 kg Heu oder Heuersatz pro 100 kg Körpergewicht pro Tag. Pferde, die auf Späne stehen benötigen mehr Raufutter: Mindestens 1,5 kg Heu je 100 kg Körpergewicht pro Tag.
Zeiten Achten Sie darauf, dass keine zu langen Fresspausen zwischen den Raufuttermahlzeiten entstehen. Nach Möglichkeit sollten es nie mehr als sechs Stunden sein. Auch über Nacht sollte Ihrem Pferd Heu oder Heuersatz zur Verfügung stehen. Als Heuersatz empfehlen wir Pre Alpin.
Vorlage Das Raufutter sollte möglichst in der natürlichen Fresshaltung der Pferde angeboten werden, vom Boden. Somit wird auch verhindert, dass größere Mengen Staubpartikel in die Augen gelangen oder über die Nüstern aufgenommen werden.
Vorsicht Kein erntefrisches Heu füttern. Nach der Ernte muss das Heu 8-12 Wochen gelagert werden, bevor es verfüttert werden darf. Gärprozesse und das Absterben der Mikroorganismen sind dann abgeschlossen.
Die Qualität selbst prüfen und prüfen lassen: Visuelle Prüfung, Haptik und Geruch
Mit der sensorischen Prüfung werden der Futterwert und der Hygienestatus von Heu beurteilt. Dabei sollten Parameter wie Griff, Geruch, Farbe und Verunreinigungen betrachtet werden. Ein Heu mit einer sehr guten bis guten Beurteilung sollte im Griff weich, blattreich und trocken sein. Einen angenehm aromatischen Geruch ohne Fremd- oder dumpf-muffige Gerüche aufweisen und in der Farbe ein produkttypisches kräftiges Grün zeigen. Makroskopische Verunreinigungen wie mit Sand, Erde, Wurzeln oder Teile der Grasnarbe verringern den Futterwert erheblich und bieten Nährboden für z.B. Schimmel, Käfer, Milben. Das Gras sollte bei der Ernte daher nicht zu tief geschnitten werden, um hier eine spätere erhöhte Staubbelastung bei der Fütterung zu vermeiden.
Bei schlechten Heuqualitäten im Stall empfehlen wir eine Zufütterung oder einen Heuersatz aus kontrolliertem Anbau von gereinigtem und geprüftem Raufutter wie z.B. HippoSport Heucobs mit mindestens 21 verschiedenen Gräsern und Kräutern.
Die Zusammensetzung: Welche Gräserarten eignen sich besonders für die Heufütterung von Pferden?
Die Pflanzenbestandszusammensetzung auf Wiesen ist vor allem durch den Standort, das Klima, die Verfügbarkeit der Bodennährstoffe sowie die Nutzungintensität der jeweiligen Flächen abhängig, so Frau Anja Schmitz (wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin in der Abteilung Graslandwissenschaften der Universität Göttingen).
Wichtige Faktoren für die Heuproduktion sind u.a.:
1. Die standortabhängige Zusammensetzung
2. Welche Ansprüche sollte das Heu in Bezug auf Fructangehalte für Zucht- und Sportpferde oder Freizeitpferde erfüllen?
3. Den optimalen Schnittzeitpunkt zu wählen, wenn das Gras nicht gestresst ist (z.B. nicht nach langer Trockenheit)
4. Was ist geschmacklich für das Pferd interessant?
Für reine Schnittflächen könnten sich je nach Standortbedingungen beispielsweise das Lieschgras (Phleum pratense), das gewöhnliche Knaulgras (Dactylis glomerata) und der Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis) als wertvolle Futterpflanzen im Heu eignen, wie die Graslandwissenschaftlerin Anja Schmitz erklärt.
Absolute Grünlandunkräuter und Gräser sind u.a. Sumpfschachtelhalm, Binsen, Sumpfdotterblume, Jakobskreuzkraut und Herbstzeitlose sowie einige weitere.
Die Ernte: Wann ist der optimale Zeitpunkt der Heuernte?
Eine frühe Ernte (1. Schnitt) beinhaltet einen hohen Anteil an Rohprotein und geringen Anteil an Rohfaser.
Der späte Schnitt enthält höhere Rohfaseranteile (Ballaststoffe), die im Alter der Pflanze um 40% ansteigen wobei das verdauliche Rohprotein mit zunehmendem Alter der Pflanze abnimmt.
Der optimale Schnittzeitpunkt ist die erste Hälfte der Gräserblüte. Zur Heugewinnung für Fohlen und Stuten eignet sich ein früherer Schnitt im Erntejahr.
Die allgemeine Futterwert-charakteristik von Heu zeichnet sich durch eine relativ niedrige Energiedichte, gegenüber zum Grünfutter aus. Reduzierte Vitamingehalte wie B-Vitamine, ß-Carotin und Carotinoide sind charakteristisch für den Futterwert von Heu. Die Vitamingehalte von ß-Carotin werden durch den Trocknungsprozess reduziert wobei eine Anreicherung von Vitamin-D durch den Trocknungsprozess wiederrum gefördert wird. Außerdem ist das Heu fettarm, rohfaserreich und liefert wichtige Mineralstoffe besonders die Spurenelemente Magnesium, Kupfer und Mangan mit der Ausnahme von Natrium. Der Futterwert von Heu entspricht folglich dem des Grünfutters minus Trocknungs- und Lagerverlusten.
