4.7.1. Salmonellen

Definition

Die Zoonoseerreger Salmonellen sind stäbchenförmige, gram-negative, fakultativ anaerobe Bakterien (RATHGEBER 2016). Die Gattung Salmonella besteht aus zwei Arten, S. bongori und S. enterica. Letztere besitzt 6 Unterarten. Es sind mehr als 2600 Serovaren bekannt. (SELBITZ und VALENTIN-WEIGAND 2017)

Das beim Pferd am häufigsten auftretende Serovar ist S. Typhimurium (SELBITZ und VALENTIN-WEIGAND 2017). Weiter treten auch S. Anatum, S. Newport, S. Krefeld, S. Agona und S. Enteritidis beim Pferd auf (RATHGEBER 2016).

Entstehung und Ursachen

Salmonellen werden in der Regel über latent infizierte Salmonellenträger, welche auch andere Tierarten oder der Mensch sein können, oder kontaminiertes Futter und Wasser übertragen (SELBITZ und VALENTIN-WEIGAND 2017). Die Kontamination von Futtermitteln mit Salmonellen geschieht meist durch den Kontakt des Futters mit Exkrementen ausscheidender Tiere. So können beispielsweise Weidegras oder auch Getreide verunreinigt sein. (MEYER und COENEN 2014)

Als begünstigender Faktor für den Ausbruch einer Salmonellose wird vor allem Stress genannt (GERBER et al. 2016; RATHGEBER 2016).  Aber auch starker Wurmbefall, eine Entwurmung, Futterumstellungen, sowie eine Antibiotikagabe, aber auch eine gastrointestinale Vorerkrankung  können prädestinierend wirken (RATHGEBER 2016). Laut GERBER et al. (2016) haben Pferde mit einer Störung der Normalflora des Darms und/oder einem schwachen Immunstatus ein erhöhtes Risiko an einer Salmonellose zu erkranken. Anfällig sind besonders junge und geschwächte Tiere (SELBITZ und VALENTIN-WEIGAND 2017).

Salmonellen siedeln sich meist im Magen-Darm-Trakt an, können in seltenen Fällen aber auch weitere Organe, wie Leber, Niere, Milz und Lunge befallen (SELBITZ und VALENTIN-WEIGAND 2017).

Symptome

Es können verschiedene Verlaufsformen einer Salmonellose unterschieden werden:

  • symptomlose Infektion mit wiederkehrenden Erregerausscheidungen
  • milde Erkrankungsform mit Fieber, Fressunlust und Müdigkeit, mit oder ohne Durchfall, wiederkehrender Erregerausscheidung
  • starker Durchfall mit hohem Fieber (über 39,5°C) und Erregerausscheidung
  • akute Septikämie mit hohem Fieber, Equine Typhlokolitis

(GERBER et al. 2016; SELBITZ und VALENTIN-WEIGAND 2017)

Der Erregernachweis erfolgt meist über eine Kotuntersuchung (GERBER et al. 2016), wobei „der fehlende bakterielle Nachweis (…) kein sicherer Beweis für die Abwesenheit von Salmonellen [darstellt]“ (RATHGEBER 2016). Die Therapie erfolgt über den gezielten Einsatz eines, auf ein Antibiogramm fußendes, Antibiotikums (GERBER et al 2016).

Therapieunterstützende Fütterungsmaßnahmen

Infizierte Pferde müssen von anderen Tieren abgesondert werden. Über den betroffenen Betrieb sollte Quarantäne verhängt werden. Auf die Hygiene des Personals und der Ställe muss besonders geachtet werden.  (GERBER et al. 2016)

Im Vordergrund der Prophylaxe von Salmonelleninfektionen steht das Verhindern der Einschleppung von Erregern in Tierbestände.  Hierfür sollte auf kontaminiertes Futter, Vögel und Nager geachtet werden. Latent infizierte Tiere stellen ein hohes Infektionsrisiko dar, sowie auch Ställe, Tränken und Tröge infizierter Tiere. Pferdeställe mit oft wechselnden Belegungen und Kliniken sollten besonders aufmerksam sein. (SELBITZ und VALENTIN-WEIGAND 2017)