4.1. Spastische Kolik

Definition

Mit fast 40%igem Anteil ist die Krampfkolik die am häufigsten auftretende Kolikerkrankung beim Pferd (BECKER et al. 2017). Sie beschreibt einen Spasmus, der sich durch Darmkrämpfe äußert. Eine eindeutige Diagnose kann jedoch nur in wenigen Fällen gestellt werden, da die rektalen Befunde meist unauffällig sind. Bei der Diagnose „Krampfkolik“ handelt es sich demnach wohl häufig nur um Vermutungen. (GERBER et al. 2016)

Laut MEYER und COENEN (2014) könnte es sich bei diagnostizierten Krampfkoliken häufig auch um Fehlgärungen im Dünndarm handeln.

Entstehung und Ursachen

Als auslösende Faktoren werden Wetterwechsel, Stress, Wurmbefall, Überanstrengung, Unterkühlung und Fehler in der Fütterung in Betracht gezogen. Eine fütterungsbedingte Ursache kann eine plötzliche Futterumstellung, wie der Wechsel im Frühjahr und im Herbst von Heu- und Weidefütterung, sein. Aber auch die Aufnahme von verdorbenem und schimmligem Futter kann ursächlich sein. Durch die aufgenommenen Reizstoffe kommt es zu einer erhöhten Peristaltik im Darm, begleitet von Darmkrämpfen, bis hin zu spastischen Verschlüssen von Darmabschnitten durch die Darmmuskulatur. (BECKER et al. 2017)

Symptome

  • heftige, rasch auftretende Kolikanzeichen, welche immer wieder von Pausen unterbrochen werden, in denen das Pferd keine Schmerzen verspürt
  • deutliche Darmgeräusche sind wenige Meter neben dem Pferd zu hören
  • geringfügig erhöhte Puls- und Atemfrequenz
  • breiiger Kot (BECKER et al. 2017)