3.1. Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Definition

Eine Gastritis beschreibt eine Entzündung der Magenschleimhaut. Ursächlich für eine Gastritis ist ein Ungleichgewicht zwischen schleimhautschützenden und schleimhautschädigenden Faktoren, welches zum vermehrten Kontakt der Magenschleimhaut mit Säuren führt. (DAMKE 2008)

Man unterscheidet akute und chronische Gastritiden, wobei die akute Gastritis bei Fortbestand der schädigenden Ursache in eine chronische Form übergehen kann. (BECKER et al. 2017).

Entstehung und Ursachen

Die Ursachen einer Schleimhautentzündung im Magen sind meist fütterungsbedingt. Zu lange Fresspausen, sowie hohe Kraftfutteranteile und geringe Raufutteranteile in der Ration führen rasch zur Entzündung der Magenschleimhaut (siehe 3.2. Magenulzera). Aber auch schimmeliges Futter, eine hastige Futteraufnahme, sowie Magenüberladungen können die Schleimhaut reizen. Auch „Stress“ wird als Auslöser einer Gastritis immer wieder diskutiert, jedoch fehlt dafür bisher eine wissenschaftliche Bestätigung. (GERBER et al. 2016)

Die Aufnahme reizender und ätzender Stoffe, zum Beispiel in Form von Medikamenten, oder die Reizung der Schleimhaut durch Parasiten, wie die Larven der Dasselfliege, können ebenso ursächlich für eine Gastritis sein. (GERBER et al. 2016)

Chronische Gastritiden sind häufig Folge chronischer Darm-Erkrankungen (SCHUSSER et al. 2006).

Symptome

  • häufiges Gähnen, Lecken und Flehmen
  • Inappetenz
  • wählerische Futteraufnahme
  • leichte Koliken möglich
  • charakteristischer übler Geruch aus dem Maul
  • nach einiger Zeit Abmagerung und Schlappheit (BECKER et al. 2017; GERBER et al. 2016)

In vielen Fällen zeigen die Pferde jedoch auch gar keine, oder nur wenige Symptome (GERBER et al. 2016).

Therapieunterstützende Fütterungsmaßnahmen

Erkrankten Pferden sollte Heu ad libitum angeboten werden, sowie schleimiges und breiiges Futter, wie Mash oder gekochte Leinsamen, gefüttert werden. Eine Behandlung erfolgt durch schleimhaltige, säurepuffernde und protonenpumpenhemmende Medikamente, sowie durch unterstützende Ergänzungsfuttermittel. (BECKER et al. 2017; GERBER et al. 2016)

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