Definition
Karies beschreibt eine Zahnhartgewebe zerstörende Erkrankung. Unterscheiden kann man die Infundibularkaries (Karies in den Zahnschmelzeinstülpungen/Kunden) und die peripheren Karies an der Zahnaußenfläche. (BIENERT-ZEIT 2017)
Entstehung und Ursachen
Bei der Infundibularkaries entsteht die Demineralisierung vom Zement der Zahnschmelzeinstülpungen aus. Es wird ein multifaktorielles Geschehen als Ursache für die Entstehung betrachtet. So wurde das Bakterium Streptococcus devriesei vermehrt bei Pferde mit Infundibularkaries nachgewiesen, als bei gesunden Tieren. Dieses senkt den pH-Wert auf der Zementoberfläche, sodass diese angegriffen werden kann.
In den Schmelzeinstülpungen können sich Futterpartikel und Bakterien besonders gut festsetzen. Die Fütterung von Pellets, die beim Kauen auf der Zahnoberfläche kleben bleiben, kann begünstigend auf die Kariesbildung wirken. Häufig sind alte Pferde und Pferde mit anderen Zahnerkrankungen von Infundibularkaries betroffen. (BIENERT-ZEIT 2017)
Die periphere Karies entsteht am Zement und Schmelz der Zahnaußenflächen. In etwa 30% der Fälle tritt sie zusammen mit der Infundibularkaries auf. Auch die periphere Karies wurde im Zusammenhang mit anderen Zahnerkrankungen diagnostiziert, wobei nicht erwiesen ist, welche Erkrankungen primär, und welche in Folge der Primärerkrankung entstehen. Begünstigend für die Entwicklung einer peripheren Karies scheinen jedoch hohe Kraftfuttergaben und Heulage zu sein. (BIENERT-ZEIT 2017)
Klebrige, stärke- und zuckerreiche Futtermittel, sowie Rationen, die zu einer geringen Kautätigkeit führen, werden als begünstigende Faktoren angeführt (MEYER und COENEN 2014).
Symptome
- Zu Beginn der Erkrankung ist die Krankheit schmerzfrei, weshalb das Pferd keinerlei Symptome zeigt.
- Erkrankungen des Zahnhalteapparats und der Zahnwurzel, sowie Zahnfrakturen entstehen, welche den Gesundheitszustand des Pferdes nachteilig beeinflussen können. (BIENERT-ZEIT 2017)
Therapieunterstützende Fütterungsmaßnahmen
Als prophylaktische Maßnahme um Karies beim Pferd zu vermeiden gilt eine regelmäßige Kontrolle und Korrektur des Gebisses. Dabei werden Ecken und Kanten abgeschliffen, sodass sich keine Futterpartikel dort festsetzen können. Zudem ist eine ausreichende Kauaktivität durch das Angebot von genügend Raufutter vorteilhaft für die Reinigung und die Speichelbildung. Stark melasse- oder kohlenhydrathaltige Futtermittel, sowie Gras mit hohen Fruktangehalten sollten zur Prophylaxe von Karies nicht verfüttert werden. (BIENERT-ZEIT 2017)