2.1. Schlundverstopfung (Ösophagusobturation)

Definiton

Bei Schlundverstopfungen handelt es sich um eine Verlegung des Schlunds durch Futtermittel. Schlundverstopfungen stellen die am häufigsten auftretende Erkrankung des Schlunds beim Pferd dar. (GEHLEN 2017)

Entstehung und Ursachen

Unterschieden werden primäre und sekundäre Schlundverstopfungen.

Primäre Schlundverstopfungen entstehen durch die Aufnahme von nicht ausreichend eingeweichten Rübenschnitzeln und Pellets, aber auch durch die Aufnahme von Einstreu in Form von Sägespänen (FISCHER 2013). Weitere Gefahrenquellen können Äpfel und Karotten darstellen, welche nicht ausreichend zerkaut abgeschluckt werden. Hastig fressende Pferde, sowie Pferde mit Zahnproblemen zerkleinern ihr Futter häufig unzureichend. Auch sie laufen Gefahr einer primären Schlundverstopfung (GEHLEN 2017). Anteile von über 10% an grob zerkleinerten Trockenschnitzeln in Mischfutterpellets scheinen Schlundverstopfungen zu begünstigen. Auch getrockneter Obst- und Möhrentrester weißen ein hohes Quellvermögen auf und können in Kombination mit anderen quellfähigen Futtermitteln eine Schlundverstopfung verursachen. (MEYER und COENEN 2014)

Sekundäre Schlundverstopfungen sind die Folge vorangegangener Erkrankungen, wie zum Beispiel Magenüberladungen oder anderer Ösophaguserkrankungen. (FISCHER 2013)

Symptome

  • Einstellen der Futteraufnahme
  • gestreckte Kopf-Hals-Haltung
  • Husten (FISCHER 2013)
  • Speichel und Nasenausfluss mit Futterpartikeln tritt aus den Nüstern aus (GEHLEN 2014)
  • Würgen
  • Koliksymptome möglich (GERBER et al. 2016)

Therapieunterstützende Fütterungsmaßnahmen

Bei Pferden die aufgrund von hastigem Fressen oder nicht behebbaren Zahnschäden zu Schlundverstopfungen neigen, sollte die Kauaktivität verlangsamt und so die Speichelsekretion angeregt werden. Dies kann durch das Mischen des Krippenfutters mit Heu- oder Strohhäckseln oder durch die Gabe von Krippenfutter ohne Pellets erreicht werden. Generell sollte die Krippenfuttergabe erst nach der Raufuttergabe erfolgen. Zudem kann die Quellfähigkeit von Futtermitteln überprüft werden, durch das Mischen einer definierten Futtermenge mit einer abgemessenen Wassermenge. Unter Umständen können die betroffenen Pferde nur noch mit eingeweichtem, bereits gequollenem Futter gefüttert werden. (MEYER und COENEN 2014)

  • Strukturkomponenten, die unter das Kraftfutter gemischt werden können um die Kauaktivität anzuregen, finden Sie in der Kategorie loses Raufutter / Heuersatz.