Der Leistungsbedarf beschreibt den Bedarf an Energie und Nährstoffen, für die über die Erhaltung der Körperfunktionen (Erhaltungsbedarf) hinausgehenden Leistungen.
So muss man für junge Pferde, die sich noch im Wachstum befinden oder für Sportpferde mit Phasen hoher Belastung im Training anders kalkulieren, also für Tiere, die überwiegend nur leicht bewegt werden. Auch Stuten die trächtig sind oder sich in der Phase der Laktation befinden, gelten erhöhte Werte im Vergleich zum Erhaltungsbedarf.
Da der Energieverbrauch nur schwer zu bestimmen ist, wird meist in leichte, mittlere und schwere Arbeit unterteilt, um dementsprechend wieder Energie über das Futter zuzuführen. Hierbei verschätzen sich jedoch die meisten Reiter. Der Großteil der Pferde leistet lediglich leichte Arbeit (zB. 30min Schritt, 20min Trab, 10min Galopp). Dabei erhöht sich der Energiebedarf um 25 – 50 %, ausgehend vom Erhaltungsbedarf. Bei mittlerer Arbeitsintensität benötigt das Pferd ca. 45 MJ mehr umsetzbare Energie, dh. der Energiebedarf steigt um bis zu 75 % an. Bei schwerer Arbeit, die über mehrere Stunden andauert, benötigt das Pferd bis zu 100 MJ mehr Energie, was den Energiebedarf etwa verdoppelt.
Neben dem erhöhten Bedarf an Kalorien, kann es bei starkem Schweißverlust auch nötig sein, Elektrolyte wie Natrium, Chlor oder Kalium zu zu füttern.
Das Pferd benötigt für das Tragen einer zusätzlichen Last wie Reiter und Sattelzeug rund 30 Prozent mehr Energie. Jedoch erhöht sich der Gesamtbedarf an benötigter Energie nur um circa 3 Prozent, wenn das zusätzliche Gewicht nur 75 kg oder weniger beträgt.
Bei zusätzlicher Bewegung erhöht sich neben dem Energiebedarf auch der Eiweißbedarf. Durch den Schweiß gehen dem Pferd Stickstoff verloren (rund 1-3 Gramm Stickstoff pro Liter Schweiß). Erhöhte Beanspruchung der Muskulatur führt auch dazu, dass bestimmte Aminosäuren für spezifische Prozesse vermehrt benötigt werden. Als Beispiel dafür kann Alanin angeführt werden, das für den Laktat Stoffwechsel im Cori Zyklus benötigt wird. Für Pferde in Arbeit reichen rund 6 Gramm dünndarmverdauliches Rohprotein pro MJ umsetzbarer Energie aus, um den Eiweißbedarf abzudecken.